In Deutschland nutzen über 27 Millionen Nutzer (Stand: Januar 2014) das soziale Netzwerk Facebook. Viele dieser Anwender haben sich sehr wahrscheinlich noch nie richtig mit den Privatsphären-Einstellungen von Facebook beschäftigt. In diesem zweiteiligen Artikel zeigen wir Ihnen, welche Einstellungen Sie wählen müssen, um die bestmögliche Privatsphäre auch in Facebook aufrecht zu erhalten.
Hintergrundinformation
Die im Artikel aufgezeigten Schritte können lediglich Ihre Privatsphäre bei Facebook steigern, aber nicht vollkommen aufrecht erhalten. Dies würde zum einen dem Sinn eines sozialen Netzwerks widersprechen und zum anderen ist dies technisch schlicht und ergreifend nicht möglich. Sobald ein Dritter, in diesem Fall Facebook, die Daten speichert und somit auch einsehen kann, ist die Grenze der Privatsphäre durchbrochen.
Grundsätzlich sollten Sie deshalb immer darauf achten, welche Informationen Sie auf Plattformen wie Facebook, Twitter, Google+ etc. preisgeben. Haben Sie eine bestimmte Information erst einmal veröffentlicht, kann diese – zumindest bei Facebook – nicht mehr gelöscht werden. Sie können zwar durch die Löschen-Funktion einen Beitrag von Ihrer Chronik wieder entfernen, dieser Beitrag wird bei Facebook aber lediglich als gelöscht markiert und nicht physikalisch gelöscht. Das bedeutet, dass der Beitrag zwar nicht mehr angezeigt wird, aber weiterhin in den Datenbanken von Facebook gespeichert ist.
Die Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook
Um zu den Einstellungen für die Privatsphäre zu gelangen, loggen Sie sich in Facebook ein und klicken – wie im folgenden Bild dargestellt – auf den Button Privatsphäre-Verknüpfungen und anschließend auf Weitere Einstellungen anzeigen.
Facebook Privatsphäre richtig einstellen
Auf der nachfolgenden Konfigurationsseite haben Sie jetzt die Möglichkeiten die Einstellungen für drei wichtige Punkte vorzunehmen:
- Wer kann meine Inhalte sehen?
- Wer kann mich kontaktieren?
- Wer kann nach mir suchen?
In der nachfolgenden Ausführung beziehen wir uns auf die obig dargestellten Einstellungsmöglichkeiten im Detail.
1. Wer kann meine Inhalte sehen?
1.1 Wer kann deine zukünftigen Beiträge sehen?
Hier können Sie definieren, welche Gruppe Ihre zukünftigen Beiträge standardmäßig sehen kann. Damit die Beiträge in Ihrer Chronik nicht öffentlich einsehbar sind, empfiehlt sich hier die Einstellung Freunde. Bitte beachten Sie, dass Sie die Sichtbarkeit für jeden Beitrag beim Veröffentlichen individuell anpassen können und diese Einstellung lediglich als Standardwert herangezogen wird.
Mit einem Klick auf Weitere Optionen ist es auch möglich, die Anzeige der eigenen Beiträge auf bestimmte Listen oder über einen Klick auf Benutzerdefiniert auch auf bestimmte Personen einzugrenzen:
1.2 Überprüfe alle deine Beiträge und Inhalte, in denen du markiert bist
Unter dem Punkt Aktivitätsprotokoll verwenden werden alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Ihrem Profil angezeigt. Hier können Sie auch im Nachhinein individuell konfigurieren, was und wem etwas angezeigt wird. Es lohnt sich, in dieses Protokoll immer mal wieder einen Blick zu werfen, da manchmal überhaupt nicht ersichtlich ist, was die anderen über die eigenen Aktivitäten auf Facebook alles angezeigt bekommen.
1.3 Beschränke die Zielgruppe für alte Beiträge in deiner Chronik
Bei der nächsten Einstellungsmöglichkeit kann eine Einschränkung für ältere Beiträge in der Chronik vorgenommen werden. Dies ist dann sehr sinnvoll, wenn Sie frühere Beiträge stets mit der Sichtbarkeit Alle veröffentlicht haben.
Mit einem Klick auf Alte Beiträge beschränken legen Sie fest, dass die Einstellung, welche Sie unter Wer kann deine zukünftigen Beiträge sehen? getroffen haben auch für vergangene Beiträge übernommen wird.
2. Wer kann mich kontaktieren?
Wie die Überschrift bereits zeigt, können Sie hier genau festlegen, von wem Sie auf Facebook kontaktiert werden dürfen.
2.1 Wer kann dir Freundschaftsanfragen senden?
Wer nicht möchte, dass er von jeder x-beliebigen Person eine Freundschaftsanfrage erhalten kann, der sollte hier die Standardeinstellung auf Freunde von Freunden ändern.
2.2 Wessen Nachrichten sollen in meinem Postfach gefiltert werden?
Diese Einstellungsmöglichkeit legt fest, wie streng oder eben nicht streng die Nachrichten in Ihrem Postfach bei Facebook gefiltert werden. Dazu müssen Sie wissen, dass es bei Facebook-Nachrichten zum einen das ganz normale Postfach gibt und zum anderen auch einen Ordner mit dem Namen Sonstiges.
Bei der Filterung von Nachrichten passiert jetzt folgendes: Wird des Postfach nur einfach gefiltert, dann landet der größte Teil der Nachrichten, die an Sie gesendet werden, ganz normal im Postfach (dazu gehören auch die Nachrichten von Freunde von Freunden). Entscheiden Sie sich dagegen für die strenge Filterung, dann landen im Postfach hauptsächlich Nachrichten von Freunden. Andere Nachrichten landen in der Regel direkt im Ordner Sonstiges. Wie die Filterung im Detail aussieht, erklärt Facebook in einem Hilfe-Beitrag.
3. Wer kann nach mir suchen?
In diesem Bereich geht es um die Festlegung der Sichtbarkeit des eigenen Facebook-Profils. Die ersten beiden Einstellungen betreffen die Facebook eigene Suche mittels E-Mail-Adresse und hinterlegter Telefonnummer.
3.1 Wer kann mithilfe der von dir zur Verfügung gestellten E-Mail-Adresse nach dir suchen?
Will man nicht über die eigene E-Mail-Adresse von anderen (außer seinen eigenen Freunden) gefunden werden, wählt man hier als Einstellung Freunde (unsere Empfehlung).
3.2 Wer kann mithilfe der von dir zur Verfügung gestellten Telefonnummer nach dir suchen?
Hier gilt es die gleiche Einstellung wie bei 3.1 vorzunehmen. Wer nicht von jedem über die Handynummer gefunden werden möchte – was unter Umständen ein großes Sicherheitsrisiko darstellen kann – sollte hier unbedingt Freunde wählen.
3.3 Möchtest du, dass andere Suchmaschinen einen Link zu deiner Chronik enthalten?
In der letzten Einstellung können Sie noch festlegen, ob Ihre Chronik bzw. Ihr Profil auch von Suchmaschinen gefunden werden kann.
Wir raten hier dringend zur Einstellung Aus (kein Haken). Dadurch ist sichergestellt, dass ihr nächster Arbeitgeber bei der ersten Google-Suche nach Ihrem Namen nicht direkt auf Ihrem Facebook-Profil landet.
Fazit
Mit etwas Zeitaufwand kann auch die Privatsphäre bei Facebook besser geschützt werden. Entscheidend für den Schutz der Privatsphäre ist aber immer noch der verantwortungsbewusste Umgang mit seinen persönlichen Daten. Zudem sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass der Zweck von Facebook weiterhin auf ein Ziel gerichtet ist: Den Gewinn des Unternehmens zu steigern. Und das geschieht überwiegend durch effektive Schaltung von Werbung, wofür ein detailliertes und aussagekräftiges Profil jedes einzelnen Anwenders benötigt wird.
Im zweiten Teil dieses Artikels zeigen wir Ihnen, wie Sie auch die Einstellungen unter Chronik und Markierungseinstellungen, Apps und Werbeanzeigen optimal wählen.
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